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Finally arrived!

...eine Straße in Axim...


Ich sitze gerade auf der Terrasse von meinem neuen Zuhause für die nächsten Wochen. Seit ein paar Tagen bin ich nun schon hier. Es riecht gerade ein wenig streng. Liegt daran, dass etwa fünf Arbeiter drei Meter entfernt von mir unser Abflussrohr auswechseln. Diverse Löcher im Bad waren verstopft. 
Kein Wunder, denn die Rohre hier liegen nicht wirklich weit im Erdreich und wenn dann ein Lkw durch den Garten muss und darüber fährt, dann entstehen logischerweise Löcher. Ziemlich Große sogar. Bei genauer Betrachtung sieht man schon mal den Inhalt. Riechen tut man ihn schon vorher - je nach Windrichtung.
Nicht sehr angenehm, aber wenn man hier nicht hinterher ist, passiert einfach Wochen nichts. Es stört einfach niemanden hier. 
Das ist Ghana! 



Hallo! 
So langsam werde ich warm mit dir. Du bist nicht einfach. Wirklich nicht. 



...Ankobra Beach...

Ich denke schon seit geraumer Zeit darüber nach, wie ich Ghana beschreiben kann. Fällt mir nicht leicht, denn irgendwie ist das Land so gänzlich anders als alle anderen Länder, die ich bis jetzt bereist habe. 

Einfach, chaotisch, laut, heiß, herzlich, schmutzig, bunt, arm...um nur ein paar Worte zu nennen. Ich möchte es gerne besser verstehen. Dafür bin ich hier und es freut mich, dass ich so herzlich aufgenommen wurde.



Man erreicht Ghana in 7 Stunden mit dem Flieger.
Direkt bei Verlassen des Flughafens hast du schon den ersten Ghanaer regelrecht an der Backe. 'Dein Rucksack ist doch viel zu schwer, lass mich ihn tragen.' Wirklich zuvorkommend. Ehrlich! Aber ich lehne dankend ab. 


Ich werde schon erwartet. Von Ursula - eine Schweizerin, die so verrückt ist und sich dieses Land als neue Heimat herausgesucht hat. Sie betreibt ein Guesthouse in Ghanas Hauptstadt Accra.
Mitten in - ja wo genau überhaupt?
Sobald man von der Hauptstraße abfährt, ist das so ein Ding mit der Straße. Irgendwie kann man den Weg nicht Straße nennen. Gleicht eher einer rotsandigen Buckelpiste durch die Wohnzimmer / Gärten / Ställe der hier lebenden Leute. 


...Hauptstraße von Ankobra nach Axim...

Das Guesthouse fällt dort so ganz aus dem Rahmen mit seinen blühenden Sträuchern und seinem großen Hof.
Ich bin hier nur für eine Nacht. Schade, denn hier in dem Viertel ist das richtige Afrika zu finden. 

Mein eigentlicher Zielort Ankobra liegt mit dem Bus noch 5 Stunden von Accra entfernt. Auf in den Westen! 
Ich mag Bus fahren nicht sonderlich gerne, deshalb fliege ich mit einer kleinen Propellermaschine 40 Minuten nach Takoradi und fahre von dort aus nochmal eine Stunde mit dem Auto nach Ankobra. [Busfahrt ca. 10€; Flug ca. 100€]



...Accra von oben...


Autofahren ist hier auch ein Abenteuer. Da kommt dir schon mal auf deiner Spur ein Konvoi von Polizei und dicken Autos dahinter entgegen, nur um den Verkehr auf der eigentlichen Spur zu umgehen und um so schneller ans Ziel zu kommen. Das sind anscheinend ganz furchtbar wichtige Leute, habe ich gelernt, da macht man lieber Platz, sonst endet es nicht gut. 
In der Stadt ist das die Regel. Auf dem Land hat man zum Glück mehr Platz und wenig Verkehr.
Ich lasse mich lieber fahren, statt selbst zu lenken. Wenn wir zuhause solche Taxipreise hätten, ich würde mich nur noch chauffieren lassen. [10km - 3 Cedi = ca. 0,60€]
Und was die Sicherheit der hier fahrenden Autos angeht...am besten gar nicht erst darüber nachdenken! Wird schon gutgehen!



Mein neues Zuhause ist das Arbeiterdorf im Ankobra Beach Resort in der Nähe der Stadt Axim - nicht weit von der Grenze zur Elfenbeinküste entfernt. 


...Ankobra Beach Resort...

Ich verbringe hier die nächsten vier Wochen. Freiwillig, um ein bisschen was über Naturschutz zu lernen und ebenso den Menschen hier etwas darüber beizubringen. 
Mit mir gibt es hier 15 andere Volunteers, die ebenfalls so verrückt oder eher abenteuerbegeistert sind und hier freiwillig und ohne Bezahlung in diversen Bereichen mitarbeiten. 


...das Arbeiterdorf in Ankobra Beach...


Hier gibt es verschiedene Projekte: Naturschutz am Strand, das Bambusprojekt [Möbelbau], die Köhlerei [aus Bambus wird Holzkohle gemacht], arbeiten auf der Farm, im Krankenhaus oder in der Schule. 
Es steckt alles noch in den Kinderschuhen. Das merkt man. Denn hier herrscht zwischendurch mal ein bisschen Chaos und keiner weiß genau, was zu tun ist. Aber es läuft langsam an...


...die Fischer ziehen ihr Netz an Land...


Man sieht ganz schnell, dass uns Europäern ein wenig ghanaische Gelassenheit fehlt. Vielleicht schaffe ich es ja bis zum Ende des Aufenthalts, einen Teil davon mit nach Hause zu bringen. 



Was ich bis jetzt erlebt habe und was die Aufgaben in meinem Projekt Naturschutz sind, das erfahrt ihr in Kürze.

Kommentare

  1. Liebe Grüße von uns und ich freu mich schon auf die nächsten Berichte. Viel Spaß, tolle Erlebnisse, Begegnungen etc...

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    1. Vielen lieben Dank, Britta! Hier erlebt man so einiges...darüber kann man glatt ein ganzes Buch schreiben!

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  2. Liebe Christina, eine wunderbare Zeit <3

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    1. Danke dir! Ich genieße und sauge alles auf, was geht. Und das ist einiges!

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